SCHRITT 3: Was habe ich gelernt?
Die Evaluator:innen sollten sich zunächst die Antworten notieren. Anschließend kann dann im Pulldown-Menü eine Erklärung eingesehen werden:
1.Welches sind die beiden Hauptziele bei der Messung des Erreichens von Lernzielen für Flüchtlingsschüler:innen in Berufsausbildungsprogrammen?
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Bewertung der Leistung und Effektivität der Lehrkräfte
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Schüler:innen den Zugang zu höherer Bildung zu ermöglichen
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Bescheinigung der erreichten Qualifikationen und Unterstützung des Lernprozesses der Schüler:innen
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Nur die Sprachkenntnisse der Lernenden zu bewerten
Antwort:
Bescheinigung der erreichten Qualifikationen und Unterstützung des Lernprozesses der Schüler:innen.
Erläuterung: Die Messung (Bewertung) des Erreichens der Lernziele von Geflüchteten hat zwei Hauptziele. Zum einen geht es darum, die in der Berufsausbildung erworbenen Qualifikationen zu zertifizieren, um den Zugang zu Arbeitsplätzen und Positionen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dies kann formelle Berufsausbildungszertifikate oder einen Qualifikationspass für Zuwanderer umfassen. Diese Bewertung findet in der Regel am Ende eines Programms oder Kurses statt. Um die Qualität dieser Bewertung zu gewährleisten, wird sie häufig von einer externen Prüfungskommission durchgeführt. Das andere ist das formative Ziel der Unterstützung des Lernprozesses und des Bildungsfortschritts der Lernenden und findet hauptsächlich während des Bildungsprogramms statt.
2. Worin besteht die größte Herausforderung bei der Messung des Lernerfolgs von geflüchteten Schüler:innen durch mündliche und schriftliche Tests?
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In den schlechten beruflichen Fähigkeiten der Schüler:innen.
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In den schlechten Sprachkenntnissen der Schüler:innen.
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In der geringen Aufmerksamkeitsspanne der Schüler:innen.
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Im mangelnden Interesse am Unterrichtsfach.
Antwort:
In den schlechten Sprachkenntnissen der Schüler:innen.
Erläuterung: Im Allgemeinen gibt es in der beruflichen Bildung zwei Möglichkeiten, die erworbenen Fähigkeiten der Schüler:innen zu messen (zu bewerten). Zum einen in Form von mündlichen und schriftlichen Prüfungen, zum anderen in Form von Demonstrationen der erworbenen Fähigkeiten durch praktische Arbeitsaufgaben in einer Prüfungssituation. Bei den mündlichen und schriftlichen Prüfungen stellen die schlechten Sprachkenntnisse der Flüchtlingsschüler:innen in der Sprache des Aufnahmelandes eine Herausforderung für die valide Messung des Erreichens der Lernziele dar. Schlechte Sprachkenntnisse können schwer von schlechten beruflichen Fähigkeiten zu unterscheiden sein.
3. Was ist das Hauptziel der eigenen Leistungsbewertung der Schüler:innen?
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Die Schüler:innen dabei zu unterstützen, selbstbestimmt zu lernen.
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Zugang zu Stellen und Positionen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
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Das Lernen und den Bildungsfortschritt der Schüler:innen zu unterstützen.
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Die Schüler:innen unterstütze, neue Kontakte zu knüpfen.
Antwort:
Die Schüler:innen dabei zu unterstützen, selbstbestimmt zu lernen.
Erläuterung: Die Bewertung findet normalerweise am Ende eines Bildungsprogramms oder Kurses statt. Um die Qualität dieser Bewertung zu gewährleisten, wird häufig eine externe Prüfungskommission hinzugezogen. Das andere ist das formative Ziel der Unterstützung des Lernprozesses und des Bildungsfortschritts der Schüler:innen und findet hauptsächlich während des Bildungsprogramms statt. Darüber hinaus zielt die eigene Bewertung der Leistungen der Schüler:innen darauf ab, sie zu selbstgesteuerten Lernenden zu entwickeln und ihr langfristiges Lernen im Berufsleben zu unterstützen.
4. Wie groß ist das Risiko einer voreingenommenen Bewertung bei der Beurteilung sozialer und persönlicher Kompetenzen?
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Die Lehrkräfte könnten den kulturellen Hintergrund der Schüler:innen falsch einschätzen.
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Lehrkräfte könnten die Bedeutung der sozialen und persönlichen Kompetenzen unterschätzen.
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Lehrkräfte könnten die sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schüler:innen überschätzen.
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Lehrkräfte könnten Schüler,:innen die einer Minderheit angehören, diskriminieren.
Antwort:
Die Lehrkräfte überschätzen möglicherweise die sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schüler:innen.
Erläuterung: Bei der Beurteilung von Schüler:innen, die ethnischen Minderheiten angehören und kulturell vielfältig sind, besteht die Gefahr einer voreingenommenen Beurteilung und einer unterschiedlichen Behandlung aufgrund von Missverständnissen, Stereotypen und Vorurteilen. Das Risiko einer voreingenommenen Bewertung durch Lehrkräfte ist besonders hoch, wenn es um die Messung sozialer und persönlicher Kompetenzen und "weicher" Lernziele geht, die für die Arbeit im Bereich der Humandienstleistungen wichtig sind (Pflegeassistenten, Kellner und Kundendienst). Um geflüchteten Schüler:innen beim Erlernen dieser Fähigkeiten zu helfen, müssen Lehrkräfte möglicherweise soziale Normen und Standards explizit machen, die Teil des impliziten Wissens einheimischer Schüler:innen sind.
5. Was können Lehrkräfte tun, um zu verhindern, dass sich geflüchtete Schüler:innen diskriminierenden Bewertungspraktiken ausgesetzt fühlen?
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Ausführliche Erklärung der Gründe für das Ergebnis der Bewertung.
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Anonymisierung der Schüler:innen bei schriftlichen Tests und Prüfungen.
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Ziele und die Kriterien für die Bewertung des Lernens verdeutlichen.
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Alle oben genannten Punkte.
Antwort:
Alle der oben genannten Möglichkeiten.
Erläuterung: Bei schriftlichen Tests und Prüfungen kann das Risiko einer geschlechtsspezifischen und ethnischen Voreingenommenheit bei der Bewertung vermieden werden, indem die Schüler:innen anonymisiert werden (z. B. indem der Name der Schüler:innen durch die Schüler:innennummer ersetzt wird). Da die Bewertung beruflicher Fähigkeiten häufig einen Dialog beinhaltet, sollten die Prüfer:innen vor der Bewertung oder Prüfung über das Sprachniveau der Schüler:innen informiert werden. Lehrer:innen können das Risiko verringern, dass sich Schüler:innen, die einer Minderheit angehören, ignoriert, stigmatisiert oder diskriminiert fühlen, indem sie diesen Schüler:innen besondere Aufmerksamkeit schenken und ihre Leistungen im Unterricht ausdrücklich anerkennen (ohne dass dieses Lob und diese Anerkennung als "Bevorzugung" gegenüber anderen Schüler:innen erscheinen).
6. Welches Risiko besteht bei der Bewertung von Schüler:innen aus ethnischen Minderheiten und kulturell vielfältigen Gruppen im Hinblick auf "soft skills" Lernziele wie soziale und persönliche Fähigkeiten?
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Die Schüler:innen verfügen möglicherweise nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse, um gute Leistungen zu erbringen.
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Die Lehrkräfte sind möglicherweise nicht ausreichend geschult, um diese Fähigkeiten zu beurteilen.
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Die Schüler:innen messen diesen Fähigkeiten möglicherweise nicht den gleichen Stellenwert bei wie anderen Lernzielen.
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Es kann zu Verzerrungen bei der Bewertung und einer unterschiedlichen Behandlung aufgrund von Missverständnissen, Stereotypen und Vorurteilen kommen.
Antwort:
Bei der Beurteilung kann es zu Verzerrungen und unterschiedlicher Behandlung aufgrund von Missverständnissen, Stereotypen und Vorurteilen kommen.
Erläuterung: Bei der Beurteilung von Schüler:innen, die einer ethnischen Minderheit angehören oder kulturell vielfältig sind, besteht die Gefahr einer voreingenommenen Beurteilung und einer unterschiedlichen Behandlung aufgrund von Missverständnissen, Stereotypen und Vorurteilen. Das Risiko einer voreingenommenen Bewertung durch Lehrkräfte ist besonders hoch, wenn soziale und persönliche Kompetenzen und "weiche" Lernziele gemessen werden, die für die Arbeit im Bereich der Humandienstleistungen wichtig sind (Pflegeassistenten, Kellner und Kundendienst). Um geflüchteten Schüler:innen beim Erlernen dieser Fähigkeiten zu helfen, müssen die Lehrenden möglicherweise soziale Normen und Standards explizit machen, die zum impliziten Wissen der einheimischen Schüler:innen gehören.